Da wir jedes Jahr wieder die gleichen Fragen haben zum Thema Beschneiung, gibt es hier noch einmal unseren alten Facebook Eintrag von 2018. Wir hoffen, dies beantwortet Eure Fragen zum Thema.
Was hier in den letzten Jahren noch als zusätzliches Thema mehr und mehr dazu kam, ist das Problem der Inversionswetterlage. Dieses Phänomen sorgt dafür, dass wir teilweise am Berg selbst Plusgrade haben, während deutlich weiter unten (z.B. in Deggendorf) Minusgrade herrschen.
Hier aber jetzt der Original Post von 2018:
Frohe Weihnachten vom Berg! Da es wieder Kommentare und Fragen gibt, warum, wie, oder was wir beschneien bzw. nicht beschneien, geben wir Euch gerne hier ein paar Informationen:
– Vielleicht verwunderlich, aber wir laufen nicht jeden Tag am Berg herum mit der Nasenspitze und ausgestrecktem Finger um die Temperatur zu fühlen … Wir haben eine ins System integrierte Wetterstation die Parameter wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur am Berg und Tal misst, und uns dann sogar – Wunderwerk der Technik – eine SMS sendet wenn man beschneien kann.
– Es kommt nicht nur auf die Temperatur sondern auch auf die Luftfeuchtigkeit an. Hier haben wir am Geisskopf auf Grund der – gottseidank – noch grossflächig erhaltenen Waldgebiete durchaus manchmal eine Herausforderung.
– Beschneiung ist unter kontinuierlich -3 Grad nicht möglich, und das ist schon der Grenzbereich. Es kommt sonst nur Wasser aus der Kanone raus. Dies ist vor allem im Moment wichtig, wo das Wasser aus unserem Weiher, das wir verwenden, auf Grund der relativ hohen Temperaturen in den letzten Tagen ebenfalls noch ziemlich warm ist. Es gibt grosse Skigebiete die das Beschneiungswasser extra mit Strom runterkühlen, dies können wir am Geisskopf nicht.
– Der -3 Grad Grenzbereich ist deswegen noch nicht wirklich gut, weil kein wirklich guter “befahrbarer” Schnee herauskommt. Deswegen beschneien wir normalerweise erst bei kontinuierlich mindestens -4 Grad und kälter. Und das nicht, weil wir keine Lust haben, sondern weil wir am Berg versuchen nachhaltig zu arbeiten und kein Wasser und Strom sinnlos verschwenden und in die Luft pusten.
– Zu guter Letzt kann es auch sein, dass wir am Berg selbst Unterschiede im Klima haben, und zb eine Schneekanone unten schon Schnee produzieren kann und weiter oben am Berg nur Wasser, oder umgekehrt. Dann kommt es darauf an, wo unserer Beschneiung gerade aufgestellt ist, da wir viele mobile Kanonen im Einsatz haben, die erst mal umgestellt und wieder angeschlossen werden müssen.
Zusammenfassend gesagt: Wir beschneien dann wenn es wirklich sinnvoll ist, und dies auch unsere Technik – und nicht unser Bauchgefühl – empfiehlt. Und für jeden der denkt, dass wir nicht beschneien, “weil wir nicht beschneien wollen” vielleicht noch ein kleiner Denkanstoss:
Ohne Schnee gibt es für uns im Winter so gut wie keine Einnahmen. Wir haben eine Stamm-Mannschaft und saisonale Mitarbeitern, die bezahlt werden müssen. Wir haben Reparaturen und Unterhalt. Wir haben Gastronomie und deren Mitarbeitern die Geld verdienen müssen. Wir haben in diesem Herbst zudem eine hohe sechsstellige Euro Summe in neues Pistenequipment investiert. Kein Schnee am Berg ist wirklich keine schöne Sache, auch und besonders für uns.
Wir sind sehr dankbar, dass wir Gäste haben, die so engagiert sind und uns unterstützen. Wir bitten allerdings um Verständnis, dass wir bestimmte Einschränkungen haben, was Beschneiung angeht. Und wir bitten auch um das Vertrauen, dass wir wirklich die ersten in der Schlange sind, wenn es darum geht die Pisten zu öffnen.