Corona – Symbolpolitik und Zweierlei Mass

Jan 20, 2021

In meinem ersten Kommentar zur Zwangsschliessung habe ich schon einmal auf die Symbolpolitik der willkürlichen Schliessung Bezug genommen. Die Betriebe und Branchen, die geschlossen wurden haben keine grosse Lobby. Diese Firmen werden nun auf dem Altar der Industriekonzerne geopfert werden, damit in den entsprechenden Grossraumbüros und Fertigung der Industrie der Betrieb quasi ohne Auflagen weiter gehen kann. Selbst nach der letzten grossen Corona Konferenz immer noch keine wirklichen Einschränkungen für die „BMWs und Siemens“ dieses Landes. The show must go on…. nur nicht für alle.

Besonders heftig gerät Merkel in der Videoschalte mit Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig aneinander. Die Sozialdemokratin kritisiert, dass in der Diskussion mit zweierlei Maß gemessen werde. Unter den geschlossenen Schulen litten Kinder und Familien, zugleich schaffe es die Politik nicht, klare Regeln für Homeoffice zu erlassen und Unternehmen zu verpflichten, Mitarbeitern in der Produktion medizinische Masken zur Verfügung zu stellen.

Spiegel Online

Wie unabhängig von der Faktenlage die Schliessung unseres Betriebes ist, kann man auch sehr gut an an folgendem Ereignis diese Woche sehen:

Wir hatten einige Anfragen bekommen, ob man einen Lift und Piste anmieten könnte. Dies ist z.B. in Baden-Württemberg möglich. Wir hatten entsprechend beim Landratsamt angefragt. Das Konzept sah vor, dass über eine Vorreservierung immer nur ein Hausstand am Lift oder Piste ist. So würde zum Beispiel Familie Müller den Lift von 9:00 Uhr bis 10:00 Uhr mieten und dann den Geisskopf wieder verlassen. Familie Meier dann von 10:30 Uhr bis 11:30 Uhr, und so weiter. Auf dem ganzen grossen Gelände ist somit dann immer nur eine Familie. Es ist also unmöglich irgendjemand anzustecken. Trotzdem wurde auch dieses Konzept mit Verweis auf die bayerische allgemeine Schliessung des Betriebes abgelehnt. Das Landratsamt hat hier leider keine Möglichkeit sich gegen die Landesregierung zu stellen.

Wir hatten darauf hin allerdings erfahren, dass es im Landkreis Weilheim-Schongau in Bayern anscheinend doch eine Entscheidung gab, einem Liftbetreiber Kollegen genau dieses Konzept zu erlauben. Hier konnten dann Familien entsprechend Zeitblöcke im Lift reservieren.

Leider haben die Kollegen allerdings die Rechnung ohne König Markus gemacht. Sobald die bayerische Landesregierung von der dortigen Öffnung erfahren hat, wurde natürlich sofort „Law & Order“-mässig gegen das Landratsamt eingeschritten (passt auch zum Vorgehen gegen Familien in den Bergen) und der Betrieb untersagt.

Beim Ministerium hieß es jedoch, auch bei Nutzung nur durch einen Hausstand erfolge der Liftbetrieb wohl zum Skifahren und Rodeln – und damit zum Zwecke der Freizeitaktivitäten, eventuell auch zu touristischen Zwecken. Freizeitaktivitäten dürften aber derzeit gewerblich auch unter freiem Himmel nicht angeboten werden.

Süddeutsche Zeitung

Ich glaube, das Ganze spricht für sich selbst. Selbst eine Familie alleine draussen im Freien ist in diesem Fall nicht erlaubt. Die Schliessung erfolgte egal ob Infektionsgefahr vorhanden ist. Aber irgendwie auch nicht überraschend im Hinblick auf die aktuelle Symbolpolitik.

Bitte bleibt gesund!

EDIT: Hier gibt es auch noch einen Bericht aus der Deggendorfer Zeitung über einen anderen Skiliftbetreiberkollegen, der es auch mit der Vermietung versucht hat. Ich glaube aus der Begründung der Regierung kann jeder seine eigenen Schlüsse ziehen.

EDIT 2: Hier auch noch ein Quer Beitrag über die Vermietung an einzelne Hausstände.

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